Cover Heft 8

Heft 8, Oktober 2010

Fachthemen

IT-Portfoliomanagement - das Vorbild für die systemische Veränderung des Unternehmens

Hartmut Dietrich

Abstract

In Zeiten drastischer Auftrags- oder Margeneinbrüche zielt das Handeln in den Unternehmen auf direkt wirksame Kostenreduzierung. Unterstützungsprozesse wie Informationstechnologie, Berichtswesen und Personal sind hierbei schnell Gegenstand von Sinndiskussionen und pauschalen Sparmaßnahmen. In wirtschaftlich härteren Zeiten wird aber auch in den Kernprozessen hinterfragt, ob die jeweilige Ausstattung mit Ressourcen wie Personal, Technologie und Budget wirtschaftlich gerechtfertigt ist.

  • Ist die Kundenorientierung überall oberstes Ziel und Maßstab?
  • Trägt jeder Aufwand zur Wertschöpfung am Prozessprodukt bei?
  • Wie kann die Produktivität laufend gesteigert werden?

Genau diese Art der Fragestellung zur Wirtschaftlichkeit einzelner Prozesse und ihre Bewertung mit Kennzahlen wie "Akquise-Quote", "F&E-Quote" und "IT-Kosten-Quote" zeigt in die Richtung einer nüchternen, sachlichen Suche nach Verschwendung in Kern- und Unterstützungsprozessen. Die Notwendigkeit, die Produktivität laufend zu steigern, ist lange ein reines Fertigungsthema gewesen. In den Werkshallen hat man sich an kontinuierliche Optimierung der Prozesse (KVP) gewöhnt. Von REFA bis Six Sigma haben die eingesetzten Methoden teilweise eine lange Historie und Akzeptanz. Häufig ist die dauerhafte Anwendung in der Organisation bereits verankert. Die Overhead-Funktionen dagegen führen Diskussionen um die richtigen Maßnahmen und ihre Ausge staltung oft politisch, die Einflussbereiche der Linienorganisation werden stärker gegeneinander abgegrenzt, Kosten- und Leistungstransparenz eher behindert als gefördert. Abhilfe können hier Methoden und Techniken zur Steuerung eines Projektportfolios schaffen, so wie sie als Element der IT-Governance häufig praktiziert werden.

Im Artikel wird ein Governance-Modell vorgeschlagen, mit dessen Hilfe die Potenziale zur Produktivitätssteigerung im Unternehmen systematisch identifiziert werden und die Maßnahmen zur Realisierung einheitlich gesteuert werden können.

Zum Inhaltsverzeichnis