Cover Heft 22

Heft 22, November 2015

Buchbesprechung

Prüfung des Projektsteuerungssystems DIIR (Hrsg.) Prüfung des Projektsteuerungssystems Abläufe, Standards und Methoden im Portfolio-, Programm- und Projektmanagement Erich Schmidt Verlag, Berlin 2014 91 Seiten DIIR-Schriftenreihe, Band 52
ISBN 978-3-503-15496-8 € 24,95

Die Organisation und das Management von Projekten sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Gelingen komplexer Projekte bzw. für die zur Steuerung mehrerer Projekte eingesetzten Methoden und Verfahren zum Management von Programmen und Portfolios. Hierzu bedarf es nicht nur einer angemessenen, außerhalb der Linienorganisation zu implementierenden Projektorganisation, sondern auch Steuerungs- und Überwachungsprozesse, um die Erreichung der Projektziele sicherzustellen. Insbesondere komplexe und für den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens wesentliche Projekte stehen immer auch im Fokus der Geschäftsführung und damit auch der Internen Revision eines Unternehmens.

Vor diesem Hintergrund hat sich der Arbeitskreis "Projektrevision" beim DIIR die Aufgabe gestellt, einen Leitfaden für die Prüfung von Projekt-, Programm- und Portfoliomanagementsystemen zu entwickeln. Der Arbeitskreis, bestehend aus Praktikern aus der Internen Revision von Banken, IT-Dienstleistern, Prüfungsverbänden und Unternehmen, hat sich dabei auf folgende Themenkomplexe konzentriert:

  • Strategisches und operatives Portfoliomanagement
  • Methoden und Standards für Portfolio-, Programm- und Projektmanagement (P3M-Vorgaben)
  • P3M-Prozesse

Zu jedem dieser Themenkreise hat der Arbeitskreis Prüffelder definiert. Für jedes Prüffeld ist jeweils eine kurze Beschreibung, die Prüfungsgegenstände, die innerhalb des Prüffelds zu adressierenden Risiken und die zur Steuerung dieser Risiken erwarteten Kontrollen angegeben.

Die Prüfungsgegenstände, die Risiken und die erwarteten Kontrollen sind überwiegend in Stichworten bzw. in Form von Aufzählungen angegeben und verstehen sich somit als eine umfangreiche Materialsammlung, die als Ausgangspunkt für einen unternehmensindividuellen Prüfleitfaden dienen kann. Vor diesem Hintergrund liefert das Buch eine Fülle von Hinweisen und Beispielen zur Ausgestaltung einer Prüfung im Portfolio-, Programm- und Projektmanagement. Hierzu zählen für die Prüfung heranzuziehende Unterlagen, Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von projekttypischen Dokumenten (z.B. Business Case, Projektberichte) oder Aktivitäten bzw. Kontrollen zur Adressierung projektspezifischer Risiken. Allerdings sollten die zahlreichen Hinweise nicht als Quasistandard im Sinne von Anforderungen an ein Portfolio-, Programm- und Projektmanagement verstanden werden, sondern als eine Sammlung von Fragestellungen, basierend auf Risiken, die aus den Praxiserfahrungen des Arbeitskreises entwickelt wurden.

Die Autoren verzichten auf eine Bewertung der Risiken und Kontrollen in für die Prüfung und Beurteilung von Portfolio-, Programm- und Projektmanagement bedeutsame und weniger bedeutsame Risiken und Kontrollen. Es ist allerdings gerechtfertigt, diese Aufgabe dem Leser bei der Erstellung eines projektindividuellen Prüfungsplans zu überlassen.

Insgesamt kann das Buch nicht nur Lesern empfohlen werden, die in ihrem beruflichen Alltag mit der Prüfung von Projekten befasst sind. Auch Projektleitern und -mitarbeitern kann das Buch wertvolle Hinweise zu Projektrisiken und deren Steuerung geben, denn letztlich sind beide Seiten - Projektorganisation und die sie prüfende Revision - an erfolgreichen, in Time und Budget abgewickelten Projekten interessiert.

Dr. Martin Fröhlich
CISA, CGEIT
PricewaterhouseCoopers AG WPG,

Düsseldorf
martin [dot] froehlich [at] de [dot] pwc [dot] com

Zur nächsten Buchbesprechung in diesem Heft

Zum Inhaltsverzeichnis