Praxisbericht
IT-Sourcing-Governance am Beispiel eines Energieversorgers
Michael Henneböhl, Uwe Meinberg, Manfred Esser
Abstract
Der europäische Energiemarkt befindet sich seit mehr als 12 Jahren im Umbruch. Die Liberalisierung der Energiewirtschaft hatte die Öffnung der Gas- und Strommärkte, und damit mehr Wettbewerb, zum Ziel. Seit Beginn der Liberalisierung nimmt sowohl der Kunden- und Kosten- als auch der Wettbewerbsdruck zu. Nicht zuletzt hatte auch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) im Jahre 2005 und die damit verbundenen "Unbundling-Vorgaben", die von den Energieversorgern umzusetzen waren, enorme Auswirkungen auf Beschäftigte, Prozesse, Strukturen und IT-Systeme der Branche. Die Energieversorger mussten handeln. Die Auslagerung von IT-Leistungen, u. a. in Form von Kooperationen oder der Gründung von gemeinsamen Shared-Service-Centern, nahm zu. Auf der anderen Seite diskutieren Wissenschaft und Praxis über Erfolg und Misserfolg des IT-Outsourcings. Gerade Fragen nach richtigen Einfluss- und Erfolgsfaktoren, Handlungsempfehlungen und konkreten Gestaltungs- bzw. Referenzmodellen für die "Operationsphase" des IT-Outsourcings lassen sich in Fachbeiträgen finden. Dieser Beitrag versucht, die Begriffe IT-Governance, Informationsmanagement und IT-Sourcing für die Entwicklung eines Gestaltungs- und Referenzmodells des IT-Sourcing-Managements und Controllings aus der Sicht eines Energieversorgers miteinander zu verbinden.
