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Die Zukunft der KI unter EU-Regulierung: Was erwartet Unternehmen?
Eric Per Vogel
Abstract
Am 1. August 2024 markierte die EU einen historischen Meilenstein: Die weltweit erste umfassende Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI) trat in Kraft. Bereits ab dem 2. Februar 2025 werden bestimmte KI-Praktiken verboten, und bis August desselben Jahres greifen weitere Vorschriften für General-Purpose-AI-(GPAI-)Modelle und neue Governance-Regeln. Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, sich innerhalb eines knappen Zeitrahmens auf diese Veränderungen vorzubereiten, um drohende Sanktionen zu vermeiden.
Dieser ambitionierte Zeitplan und die strenge Regulierung mögen auf den ersten Blick übertrieben wirken, doch bei genauerem Hinsehen wird deutlich, warum eine Verordnung wie diese notwendig ist. Die rasante Entwicklung hat das Potenzial dieser Systeme in den letzten zehn Jahren erheblich erweitert. Besonders mit dem Aufkommen großer Sprachmodelle und nicht zuletzt durch die öffentliche Verfügbarkeit von Systemen wie ChatGPT im Herbst 2022 wurde eine gefühlte Schwelle überschritten - KI kann inzwischen menschenähnliche Kommunikation führen. Das beeinflusst die Wahrnehmung und das Vertrauen in diese Technologie stark.